Wer Wirtschaft sagt, muss Schweiz meinen

Am Abstimmungssonntag hat sich das Schweizer Volk mit seinem Ja zur erweiterten Personenfreizügigkeit klar für den bilateralen Weg mit der EU ausgesprochen. Wir müssen jetzt aber darauf achten, dass wir uns nicht nur auf die EU fixieren. Im Gegensatz zu den Mitgliederstaaten der europäischen Union sind wir frei und können unsere wirtschaftlichen Beziehungen durch weitere Freihandelsabkommen intensivieren, ohne immer den Nachbarn links oder rechts von uns um Erlaubnis zu bitten. Es scheint mir wichtig und nötig, dass solche Impulse insbesondere von den Vertretern der Zentralschweiz auskommen. Sie müssen von uns initialisiert und gefördert werden, denn wir sind am Drehkreuz der Verkehrswege und bringen mit unserem traditionellen Qualitäts¬bewusstsein die notwendigen Qualitäten mit. Insofern liegt es nahe, dass wir alles daran setzen, um die wirtschaftlichen Zentren in den USA, Kanada, Asien und Japan aktiv anzugehen. Wir müssen versuchen, mit zweckmässigen Abkommen unsere Stellung im internationalen Markt auszubauen. Unsere Stärke liegt nach wie vor in unserem fachlichen Know How, in der vorbildlichen Qualität unserer Produkte und in einem kompetenten Management der Abwicklungen. Wir dürfen nicht warten, sonst werden andere an uns vorbei ziehen. Die Konkurrenz schläft nicht.

Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Nachholbedarf in Asien, Indien und anderswo ist enorm. Die Gesellschaft drängt dort nach oben. Sie wollen unseren Standard erreichen und sind dafür zu enormen Leistungen bereit. Tag und Nacht und 365 Tage im Jahr. Wenn wir nun glauben, wir müssten warten bis uns die Arbeitnehmer aus dem Ostblock die Schuhe putzen, während wir in der Sonne liegen, könnten wir in nicht allzu langer Zeit ein böses Erwachen erleben. Nutzen wir also die Gunst der Stunde, um uns wirtschaftlich wirklich nach allen Seiten auszurichten. Sorgen wir verantwortungsbewusst dafür, dass wir das schweizerische Qualitätssiegel so fördern und sichern, wie uns das eine Innerschweizer Firma immer wieder auf traditionelle und vorbildliche Weise und mit scharfer Klinge vormacht. Setzen wir verstärkt auch auf internationaler Ebene jene Fähigkeiten um, die schon die Firmen in unserem Kanton auszeichnen, die zum Beispiel in der Welt¬raum¬technologie eine eindrückliche Führungsrolle übernommen haben. Wer in Zukunft Wirtschaft sagt, muss Schweiz meinen. Und dieser Geist darf ohne weiteres gerade von unserem Kanton aus in diese Welt hinaus getragen werden. Im Rahmen meiner politischen Möglichkeiten werde ich persönlich alles daran setzen, um das wirtschaftliche Potential der Schweiz in diesem Sinne wieder auf- und auszubauen.

Felix Müri, SVP-Nationalrat, Emmen