Förderung leistungsstarker Jugendlicher in der Berufsbildung

Förderung leistungsstarker Jugendlicher in der Berufsbildung

Eingereichter Text

Der Bundesrat wird beauftragt, Massnahmen zu prüfen, um leistungsstarke Schulabgänger für die Berufsbildung zu gewinnen und sie während der Lehre speziell zu fördern. Hierzu gehören insbesondere auch Jugendliche, die sich durch herausragende Leistungen auf technischem oder handwerklichem Gebiet auszeichnen.

Begründung

In den vergangenen Jahren haben Bund und Kantone in der Berufsbildung etliche Massnahmen getroffen, um Jugendlichen mit ungünstigen Bildungsvoraussetzungen den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern. Für die Verbesserung der Lehrstellensituation waren diese Massnahmen zweifellos richtig und notwendig. Jetzt, wo die Schülerzahlen zurückgehen, müssen unbedingt auch Anstrengungen unternommen werden, um die Attraktivität der beruflichen Grundbildung für leistungsstarke Jugendliche zu erhalten. Sonst besteht die Gefahr, dass alle überdurchschnittlich begabten Jugendlichen ins Gymnasium abwandern und die Berufsbildung zu einer Ausbildung zweiter Klasse wird.

Mit der Schaffung der Berufsmatura ist ein wichtiger Beitrag zur Aufwertung der beruflichen Ausbildung bereits erfolgt. Das schweizerische Berufsbildungsgesetz verlangt jedoch in den Artikeln 18 und 21 Absatz 2 Buchstabe b explizit, dass auch die übrigen Ausbildungsangebote den Bedürfnissen besonders befähigter Personen Rechnung tragen sollten. Überdurchschnittliche Begabungen sind nämlich in allen Berufsfeldern anzutreffen und nicht nur in solchen, die traditionell in die Berufsmatura einmünden.

Wirtschaft und Industrie sind mehr denn je auf überdurchschnittlich begabte Mitarbeitende angewiesen, die das handwerkliche Metier beherrschen und die berufliche Ausbildung nicht lediglich als Durchgangsstation zur Fachhochschule nutzen. Wir sind überzeugt, das sich der Werkplatz Schweiz nachhaltig stärken lässt, wenn wir das Potenzial der jungen Auszubildenden besser erschliessen und so organisieren, dass aus ihnen das Berufskader der Zukunft geschmiedet werden kann.

Stellungnahme des Bundesrates vom 16.11.2011

Die Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes ist eine Stärke der dualen Berufsbildung und sorgt dafür, dass der Wirtschaft qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung steht. Die Förderung leistungsstarker Lernender in der Berufsbildung ist ein zentrales Anliegen der Verbundpartner, dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Anbieter von Lehrstellen mit hohen Anforderungsprofilen zunehmend Schwierigkeiten bei der Rekrutierung geeigneter Bewerberinnen und Bewerber bekunden.

Antrag des Bundesrates vom 16.11.2011

Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.